(21.9.2015) Biometrische Daten wie Fingerabdrücke (oder Scans der Augen-Iris, DNA-Abdrücke oder Erfassungen der Gesichts-Geometrie) können als Ersatz für andere Formen der Authentifizierung und Identifizierung dienen, zum Beispiel für Passworte. Sie bieten Vorteile, weil man sich keine Zugangsdaten merken muss und sie anders als beispielsweise eine Chipkarte nicht verlieren kann. Durch den Einsatz biometrischer Daten können Vorgänge vereinfacht und beschleunigt werden.
Andererseits bringt der Einsatz von biometrischen Daten auch einige gewichtige Nachteile mit sich:
Biometrische Merkmale können nachgebildet und dann unbefugt eingesetzt werden (beispielsweise Fingerabdrücke). Es handelt sich nicht um perfekte Geheimnisse.
Wird dasselbe biometrische Merkmal in verschiedenen Systemen verwendet, kann eine Zuordnung von Personen über die Anwendungen hinweg erfolgen und damit ein Profil erzeugt werden.
Biometrische Merkmale können direkt oder indirekt weitere Informationen enthalten, zum Teil besonders sensible wie den Gesundheitszustand (bei einem Iris-Scan). Diese Daten werden für den ursprünglichen Zweck nicht benötigt, können aber nicht unterdrückt werden.
Wenn ein biometrisches Merkmal in falsche Hände gerät und missbraucht wird, kann der rechtmäßige „Besitzer“ des Merkmals es bei sich nicht ändern: Einen Zugangscode kann man ändern und einen Chip sperren – der Finderabdruck bleibt lebenslang.
Außerdem wird diese Technologie in großem Umfang noch nicht lange eingesetzt:
Es hat also noch niemand viel Erfahrung damit, ob und wie diese Daten missbräuchlich eingesetzt werden könnten. Wir plädieren für einen möglichst wirksamen Schutz der Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten: Wir empfehlen unseren Kunden, andere erprobte Verfahren zur Authentifizierung und Identifizierung zu wählen – und beim Einsatz biometrischer Daten äußerst zurückhaltend zu sein.